Aller guten Dinge sind drei. In ihrem dritten Saisonspiel am vergangenen Sonntag bei der dritten Damenmannschaft der HSG Eller gelang den zweiten Damen des TV Ratingen endlich ein Sieg.
Anfangs machten den Ratingerinnen allerdings wieder die gewohnten Probleme zu schaffen. Wie so oft fehlten in den ersten Minuten Konzentration und Aufmerksamkeit, sodass zunächst die Damen aus Eller in Führung gehen konnten. Im Spiel der zweiten Damen fehlten insgesamt die Dynamik und das Tempo, und auch der sonst so sicheren Abwehr unterliefen einige Fehler. Glücklicherweise lief auch das Spiel der Düsseldorferinnen nicht rund, sodass der Abstand zu ihnen nicht größer als zwei Tore wurde. Eine Auszeit der Grün-Weißen brachte die Wende. Die Angriffe konnten endlich erfolgreich abgeschlossen werden und führten beim 7:7 zum Ausgleich.
Auch die Abwehr fand zu ihrer gewohnten Stärke zurück, wurde allerdings vom Schiedsrichter gemaßregelt, der einen weitgehend körperfreien „Handball“ vertrat und großzügig mit gelben Karten und Zeitstrafen umging. Dementsprechend viele Sieben-Meter-Starfwürfe wurden vergeben. Als sichere Schützin erwies sich dabei Suna Atac, die alle ihre Würfe von der Marke verwandelte und sogar in ihre eigentlich ungeliebte Ecke oben traf. Die Damen aus Eller hingegen legten den Schwerpunkt bei den Strafwürfen manchmal eher auf turnerische Einlagen als auf sicheres Treffen und versuchten, den Ball nach einer Pirouette ins Tor zu befördern. Kleine Sünden bestraft der liebe Gott sofort und so blieb dieser Versuch ohne Erfolg. Motiviert von der eigenen Leistung in Angriff und Abwehr konnten die Ratingerinnen nun in Führung gehen und diese Stück für Stück ausbauen. Bei einem Stand von 8:13 bat der Schiedsrichter zum Halbzeittee.
In der Kabine lobte Trainer René Janßen die Abwehrarbeit, forderte aber mehr Einsatz und Konzentration im Angriff. Er wollte mit mehr Tempo arbeiten, denn die Damen aus Eller wiesen schon erste Anzeichen von Erschöpfung auf und hatten nur eine Auswechselspielerin auf der Bank sitzen. Hoch motiviert, das Spiel nicht mehr aus der Hand zu geben und den ersten Saisonsieg zu holen starteten die Ratingerinnen in die zweite Halbzeit.
Durch einfaches Druckspiel oder Würfe aus dem Rückraum gelangen wichtige Tore, und auch Torhüterin Carina Sassmannshausen unterstützte mit starken Paraden und platzierten Anspielen den Erfolg des Teams. Hatten sich die Düsseldorferinnen in der ersten Halbzeit im Angriff noch Chancen herausgearbeitet, schienen sie in der zweiten dagegen ideenlos und hatten deutliche Schwierigkeiten, die Abwehr zu durchbrechen, in der besonders der Mittelblock stark agierte. Bei einem Zwischenstand von 14:21 kurz vor Spielende schien der Sieg ungefährdet, und als es dann noch einen Strafwurf für Ratingen gab blitzte in René Janßen der kleine Racheengel auf. Um sich für den Pirouetten-Wurf aus der ersten Spielhälfte zur revanchieren, ließ er Torhüterin Carina Sassmannshausen den Strafwurf ausführen. Aber auch hier bestrafte der liebe Gott die kleine Rache-Sünde. Denn leider hatte René Janßen nicht berücksichtigt, dass er im Tor bereits auf Nadine Ciecior gewechselt hatte und als Carina Sassmannshausen dann von der Ersatzbank aufs Spielfeld ging somit zwei Torhüterinnen auf dem Feld standen. Diese Regelwidrigkeit brachte dem Team in den letzten Minuten nun noch eine Zwei-Minuten-Strafe, aber den Sieg ließen sich die Ratingerinnen trotzdem nicht mehr nehmen. Mit einem Endstand von 16:23 stand der erste Saisonsieg der zweiten Damen fest.
Zur Belohnung genehmigte sich die Mannschaft nach dem Spiel noch Burger und Pommes im Richie’n Rose. Allzu lang kann man sich auf diesem Sieg aber nicht ausruhen, denn nun gilt es an der gezeigten Leistung anzuknüpfen, weiter fleißig zu trainieren und auch das nächste Spiel zu gewinnen (-mm).
Es spielten: Nadine Ciecior (Tor), Carina Sassmannshausen (Tor), Chantal Runte (3), Özgül Önal, Christine Abel (2), Stefanie Ellrott (2), Katharina Kühnert (3), Suna Atac (6), Laura Hannemann (3), Nikita Reucher (2), Katharina Daugs (1), Mara Mantyk (1)